Viel Spaß beim Lesen: :) Ich freue mich, eure Meinung zu hören.
NEON
Prolog
Fick mich! Fick mich so lange, bis ich nicht mehr
denken kann. Am besten nie wieder. So, dass ich bleibe, was ich in diesem
Moment bin: Ein geiles Tier, reduziert auf seinen Instinkt. Mach, dass dieser
fast niedrigste aller menschlichen Triebe für mich zur höchsten Moralität wird
und neben diesem kein anderer Wunsch mehr übrig bleibt.
***
Adam war
der Erste. Sein Name war tatsächlich Adam. Ironischerweise.
Als ich
ihn kennenlernte, ließ nichts darauf schließen, wie bedeutungsvoll er noch sein
würde. Ein unverbindliches, kundenfreundliches Lächeln über den Bankschalter
hinweg und seine leuchtend limonengrüne Krawatte, die mir auffielen.
Ganz
anders als drei Tage später im Club Sphinx: die obersten Knöpfe seines
Polohemds offen, um den Ansatz einer trainierten Brust zu präsentieren. Er lachte
viel mit zwei anderen Männern in seinem Alter, fuhr sich durch die
widerspenstigen Haare, die ihm jedes Mal zurück in die Stirn fielen.
Dann
dieser Moment, an dem er genau in meine Richtung sah und unsere Augen sich
trafen. Diese paar Sekunden hatten Bedeutung, das spürte ich damals schon. Ein
flüchtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen, bevor er sich wieder abwandte.
Schlug
mein Herz auf einmal schneller als zuvor oder bildete ich mir das nur ein?
Im
nächsten Augenblick trat eine langhaarige Blondine in einem gerafften schwarzen
Kleid an ihn heran und er legte den Arm um sie, zog sie zu sich.
Hastig,
als müsse ich einen Fehler in meinem Verhalten überspielen, trank ich den Rest
Bier aus der Flasche in meiner Hand in einem Zug.
Ich
konzentrierte mich auf das kühle Glas zwischen meinen Fingern, den herben
Geschmack auf meiner Zunge – fixierte mich schnell wieder auf die Realität. Das
Dröhnen der Musik, gegen das Vera schon seit über einer Stunde versuchte
anzuplappern, um mir ihr Herz auszuschütten.
„Ich bin
gleich wieder da“, murmelte ich und nahm mir vor, ihr für den Rest des Abends
aus dem Weg zu gehen. Es war nicht so, dass sie heute penetranter wäre als
sonst, aber ich war weniger geduldig.
Geduld
hatte Adam auch nicht. Zumindest machte er nicht den Eindruck, als er am
Waschbecken der Herrentoilette plötzlich hinter mir stand und mit seiner Hand
über meinen Nacken streichelte. Dann mit seinen Lippen.
Diese
Szene deckte sich so sehr mit dem, was sich Sekunden zuvor in meiner Phantasie
abgespielt hatte, dass ich erstarrte, unfähig zu sagen, ob das nun real war.
Mein Herz blieb für einen Moment stehen. Und dann raste mein Puls.
Es fühlte sich real an.
Die Wärme
seine Hände auf meiner Haut war real. Das Saugen seiner Lippen.
Meine
Erektion.
„Jan,
richtig?“, fragte er.
Ich
nickte.
„Ich bin
Adam.“
„Und du
scheinst zu wissen, was du willst“, murmelte ich, mich selbst zwingend, etwas
zu sagen. Um zu testen, ob das hier alles wirklich geschah.
Das tat
es.
„Weil ich
dich wunderschön finde“, erwiderte er gelassen, nahm mein Kinn zwischen Daumen
und Zeigefinger. Drehte meinen Kopf, küsste mich auf die Lippen.
Adam. Jan.
So ist es
passiert. Simpel, schnell, ohne dass ich nachdenken konnte. Aber was wäre auch
dabei herausgekommen, wenn ich Zeit dazu gehabt hätte?
Es war
mehr Adams Entscheidung gewesen als meine: Er hatte mich gesehen, gewollt,
genommen.
Ich hatte
ihn gesehen, gewollt... und nehmen lassen. Seine Zielstrebigkeit machte eine
Meinung meinerseits unnötig.
Nein, Meinungen
gehörten hier auch nicht hin. Meinungen waren etwas, das sich die Menschen im
Laufe der Evolution als Luxus hatten leisten können.
Vor Luxus
muss stets das Notwendige befriedigt werden.
Und das
Notwendige ist Sehnsucht.
Richtig?
Die Sehnsucht, geliebt zu werden.
Merci fuer deinen Kommentar! Wuerde ich die Schreiberei ernst nehmen waere deine Kritik sehr hilfreich. Allerdings sind das keine Geschichten, sondern fuer mich ein Tagebuch. Ehrlich gesagt sind das spontane Gedanken, die ich fuer mich selbst niederschreiben muss um geordnet ueber mein Leben nachdenken zu koennen. Du magst wohl recht haben, dass es Provokant rueberkommt, aber damit versuche ich mich selbst wachzuruetteln indem ich mir die ungeschminkte Wahrheit selbst ins Gesicht klatsche. Zur Grammatik und Satzbau - Ich leb seit 2 Jahren in den Staaten und auch wenn ich regelmaessig deutsch rede und schreibe, so geht da die Bildung doch mit der Zeit etwas unter.
AntwortenLöschenErsteinmal danke für deine zwei netten Kommentare. Zum Pony: Der liegt irgendwie von alleine so, lasse meine Haare meist von der Luft trocknen.
AntwortenLöschenUnd auch danke für die aufmunternden Worte, ich denke auch, dass es mit der Zeit einfacher wird.
Und zu deinem Prolog: Er gefällt mir. Anders als das, was ich sonst so lese, aber es hat etwas, was mich anspricht. Ich mag deinen Schreibstil. Freue mich darauf, mehr von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Gefällt sehr !
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